WIGEV und Vinzenz Gruppe Wien setzen auf digitalen Bildaustausch
Die beiden großen Krankenhausträger in der Stadt Wien, der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) und die Vinzenz Gruppe Wien, haben kürzlich einen Vertrag unterzeichnet, der einen schnellen und sicheren digitalen Austausch von Patient*innenbilddaten zwischen den einzelnen Kliniken trägerübergreifend ermöglicht. Konkret können nun MRT-, CT-, Röntgen- und Ultraschallbilder sicher und in Sekundenschnelle, zwischen insgesamt 16 Krankenanstalten in Wien übermittelt werden.
„Das ist ein Meilenstein in der Patienten*innen Sicherheit und –versorgung“, betont der Radiologe Wolfgang Schima (Vinzenz Gruppe Wien). Bei einem Patient*innen-Transfer zwischen den Kliniken müssen Bilder nicht ein weiteres Mal angefertigt werden. „Dies erspart den Patient*innen Zeit sowie Strahlenbelastung – und den Mitarbeitenden natürlich einen Verwaltungs- und Arbeitsaufwand“. Vorteile gibt es zudem für Steuerzahler*innen, denn insgesamt entstehen weniger Gesamtkosten im Gesundheitssystem.
Lebensbedrohliche Erkrankungen so schnell wie möglich behandeln
Patient*innen-Transfers zwischen Krankenhäusern sind heute üblich, da Kliniken oft hochspezialisiert sind. Schima, der an der Verwirklichung dieses Projekts zentral beteiligt war, nennt ein typisches Beispiel, bei dem der Bilddatentausch immense Vorteile bringt: Der Transfer von Patient*innen mit Hauptschlagaderruptur in die Klinik Floridsdorf oder ins Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien zur akuten Behandlung dieser Patient*innen. Gerade hier spielt nämlich die rasche Übermittlung der Bilder an die Chirurg*innen zur Operationsplanung eine wesentliche Rolle.
"Der digitale Bildaustausch erspart den Patient*innen Zeit sowie Strahlenbelastung, und den Mitarbeitenden Verwaltungs- und Arbeitsaufwand."
Auch bei Patient*innen mit akutem Schlaganfall ist eine unmittelbare Übertragung der Bilddaten an ein Thrombektomie-Zentrum essentiell. „Die Indikation zur Thrombektomie – die mechanische Entfernung des Blutgerinnsels aus dem Gehirn - ist zeitkritisch für die Prognose der Patient*innen und kann nur in Zusammenschau von Klinik und Bilddaten korrekt gestellt werden“, erläutert der interventionelle Radiologe Prim. Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Schernthaner, MBA aus der Klinik Landstraße.
Umgekehrt können Bilder aus dem Wiener Gesundheitsverbund für Akutpatient*innen in der Vinzenz Gruppe Wien wichtig sein. Etwa bei Schlaganfallpatient*innen, die nach erfolgter Thrombektomie im Göttlicher Heiland Krankenhaus weiterbehandelt werden.
Es ergeben sich damit also viele medizinische, organisatorische und zeitliche Vorteile. „Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass durch eine gute Zusammenarbeit der einzelnen Krankenhausträger unser Gesundheitssystem für die Patient*innen verbessert werden kann. Es freut mich sehr, dass der Wiener Gesundheitsverbund und wir das geschafft haben“, resümiert Mag. David Pötz, MSc., LL.M., Geschäftsführer der Region Wien der Vinzenz Gruppe. (red)
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